
Hier findet Ihr viele Antworten auf Fragen, z.B. wie man mit dem Pipen oder Drumming beginnt.
Allgemeines
Wie bei jedem Instrument, muss man die Instrument-spezifische Technik erlernen, ferner hilft musik-theoretisches Wissen sehr, wenn man z.B. von Partituren/Notenblätter spielen möchte.
Es gibt viele Musiker, die nur nach Gehör spielen. Das Erlernen eines Stückes Bedarf dann aber sehr viel mehr Aufwand und man ist weniger flexibel. Man kann es vergleichen mit nur Sprechen und auch Lesen/Schreiben können.
Bei beiden Bereichen (Technik und Theorie) unterstützen wird Dich aber mit Übungen etc.
Wir treffen uns einmal pro Woche, um in der Bandprobe die Stücke(Tunes) “gemeinsam” zu proben. D.h. dass das eigentliche Üben nur individuell stattfinden sollte. Am Anfang jeder Probe machen wir uns aber – in der Regel die einzeln Corps getrennt – gemeinsam warm, bzw. besprechen schwierige Stellen etc.
Im weiteren Verlauf kommen wir dann zusammen, um die Tunes gemeinsam zu spielen. Ggf. erst an den “Übungsinstrument” wie Practice Chanter und Pad aber auf jeden Fall auch an den “richtigen” Instrumenten.
Im Grunde erst dann, wenn Du bei Auftritten mitmarschierst.
Der Zeitpunkt hängt davon ab, ob Du z.B. an den Drums schon weit bist, die Stücke richtig und auswendig zu spielen. Bei den Pipes haben wir die Möglichkeit, sie “stumm” zu stellen, sodass man zwar mitmarschieren kann, aber nicht wirklich spielt. Aber selbst dann ist es Dir überlassen, ob Du bei Auftritten mitmachen möchtest – es gibt also keinen Zwang.
In unserem internen Mitgliederbereich stellen wir Partituren sowie Instrumenten-Sheets als PDF zur Verfügung. Wir nutzen aber auch die Apps MuseScore/Ensamble, die die Möglichkeit bieten, sich die Stücke auch vorspielen zu lassen und so z.B. schwierige Passagen in einer Schleife laufen zu lassen, während dessen man mitspielt.
Wenn wir an den richtigen Instrumenten spielen, ja. Daher wäre es angebracht, sich Ohrenstöpsel zu besorgen.
Drums
Grundsätzlich können wir Dir gerne für die erste Zeit Übungsinstrumente etc. leihen.
Je nachdem welche Trommel Du spielen möchtest, bräuchtest Du als erstes das passende Schlagwerkzeug. Für die Snare sind es die Sticks, bei der Tenor- und der Bass-Trommel entsprechende Mallets.
Um für die Snare zu üben, ist zudem ein Übungspad sehr hilfreich, da gute Pads einen adäquaten Bounce (das “Abprallen” des Sticks) haben und deutlich leiser sind, als eine richtige Snare.
Verschiedene Bezugsquellen:
Beispiele für Übungspads:


Ja, definitiv. Du hast bereits vermutlich ein Gefühl für Rhythmus und kennst bereits Taktarten etc. Je nachdem welche Trommel Du spielen möchtest, gibt es jedoch ein paar Unterschiede.
Bei der Bespielung der Snare (Sidedrum) ist der wohl größte Unterschied, dass Du vielleicht am Schlagzeug mit der “gängigen” Stickhaltung spielst.
Wir Pipedrummer spielen aber mit der “traditionellen” Stickhaltung.
Offizielles
Nein, natürlich nicht.
Wir nehmen Dich die ersten Proben an die Hand und stellen Dir gerne Übungsinstrumente gegen Pfand zur Verfügung, damit Du herausfinden kannst, ob es Dir Spaß macht. Die Erfahrung zeigt, dass man das nach ca. sechs Proben schon gut einschätzen kann.
Wenn Du aktiv teilnehmen möchtest, beträgt der monatliche Mitgliedsbeitrag 10 EUR (Auszubindende 5 EUR ). Dies gilt für Mitglieder ab 16 Jahren.
Wenn Du uns einfach nur unterstützten möchtest, gibt es eine passive Mitgliedschaft für 30 EUR / Jahr.
Pipes
Ja, auf jeden Fall. Du hast bereits vermutlich ein Gefühl für Rhythmus und kennst Taktarten, Notenlängen etc.
Die Stimmung einer Great Highland Bagpipe unterscheidet sich aber deutlich von der vieler anderer Instrumente. Während die meisten Instrumente auf einem temperierten System basieren, bei dem alle Töne in gleichmäßigen Abständen zueinander stehen, verwendet die Dudelsack-Stimmung eine spezielle Form der Pythagoreischen Stimmung. Die Great Highland Bagpipe hat typischerweise eine stärkere Betonung auf den natürlichen Obertönen, was bedeutet, dass die Töne etwas “schärfer” und charakteristischer klingen als bei normalen Instrumenten.
Im Vergleich zu einem Klavier oder einem modernen Instrument, bei dem alle Töne auf das gleiche temperierte System abgestimmt sind (gleichmäßig abgestufte Halbtöne), klingt der Dudelsack oft leicht unorthodox und sogar “unrein”. Das liegt daran, dass der Bagpipe-Ton nicht ganz den gleichen Grad an Präzision hat. Besonders der A-Ton der Bagpipe, der als Referenzton dient, ist im Vergleich zu modernen Stimmungen um etwa 15–20% höher als bei einem Standardinstrument.
Dieser Unterschied verleiht dem Dudelsack seine markante Klangfarbe und macht ihn einzigartig. Es ist auch der Grund, warum der Klang eines Dudelsacks oft als “lauter” und durchdringender empfunden wird – die Obertöne stehen stärker im Vordergrund, was dem Klang eine besondere Resonanz verleiht, die sich von der klareren, gleichmäßigeren Stimmung anderer Instrumente wie Violine oder Klavier abhebt.
Das ist auch der Grund, warum das “Zusammenspiel” zwischen GHB und “normalen” Instrumenten schwierig sein kann.
- Practice Chanter: Der Practice Chanter ist eine großartige Möglichkeit, leise zu üben. Damit kannst du die Fingertechnik und das Spielen der Melodien üben, ohne den vollen Klang eines Dudelsacks zu erzeugen. Es ist auch üblich, während der Probe (erstmal) mit dem Practice Chanter zu proben.
Wir haben ein paar Practice Chanter in unserem Fundus, sodass wir Dir für den Start gerne einen leihen können.
Bezugsquellen:
Kilts & more: https://kiltsandmore.com/de/home/dudelsack-zubehoer/practice-chanter - Digitale Dudelsäcke: Es gibt mittlerweile elektronische oder digitale Dudelsäcke, die es ermöglichen, die Töne über Kopfhörer zu hören, anstatt den tatsächlichen Klang zu erzeugen. Diese Geräte bieten dir die Möglichkeit, alles zu üben, was du auch mit einem echten Dudelsack üben würdest, aber ohne den Lautstärkeaspekt.
Bezugsquellen:
Die günstigste Möglichkeit, zumindest um die Griffe etwas zu üben:
GlenCoe Pipes: https://glencoebagpipes.com/collections/all-products
Etwas aufwendigere Übungspipes finden sich hier:
Kilts & more: https://kiltsandmore.com/de/home/dudelsack-zubehoer/practice-chanter/elektronische-uebungschanter
Red Pipes: https://www.redpipes.eu/katalog/schottische-pipes/
Mit diesen Alternativen kannst du auch in kleineren oder ruhigeren Umgebungen effektiv und leise üben.
Nein, wir können Dir für die erste Zeit einen Dudelsack leihen. Eine Leihgebühr nehmen wir natürlich nicht, aber ein Pfand müsste hinterlegt werden.
Der Unterschied zwischen einer Flöte und einem schottischen Dudelsack liegt vor allem in der Art der Tonerzeugung und der Spieltechnik.
Die Flöte ist ja ein Blasinstrument, bei dem Du direkt durch das Mundstück bläst und den Luftstrom mit den Lippen oder der Zunge lenkst, um Töne zu erzeugen. Der Klang entsteht, indem die Luft über ein Loch am Ende des Instruments geströmt wird, wobei Du durch das Abdecken und Freigeben von Löchern die Tonhöhe veränderst. Flöten sind in der Regel leiser und können präzise in einer bestimmten Tonhöhe gespielt werden.
Im Gegensatz dazu hat der schottische Dudelsack ein viel komplexeres System. Er besteht aus einem Luftsack, der kontinuierlich mit Luft versorgt werden muss, während Du mit einer Hand die Fingerlöcher auf dem Chanter (dem Melodie-Element) betätigst, um die Tonhöhe zu steuern. Der Klang des Dudelsacks wird nicht nur durch den Luftstrom erzeugt, sondern auch durch die Schwingungen des Rohrblatts (Reed) im Chanter, was zu einem charakteristisch durchdringenden, kräftigen Klang führt.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass der Dudelsack konstant Grundtöne (Borduntöne) in den sogenannten Drones erzeugt, die im Hintergrund spielen, während Du bei der Flöte jeden Ton einzeln kontrollierst.
Die Griffe auf einer Tin Whistle und einem schottischen Dudelsack unterscheiden sich erheblich in der Technik und dem Mechanismus, mit dem die Töne erzeugt werden. Hier sind die wichtigsten Unterschiede im Detail:
1. Tonbildung und Grifftechnik
- Tin Whistle:
- Die Tin Whistle ist ein einfaches, diatonisches Blasinstrument, bei dem der Spieler durch das Abdecken der Löcher mit den Fingern und das Blasen in das Mundstück die Töne erzeugt.
- Es gibt insgesamt 6 Löcher (bei der Standard-Tin Whistle), und der Spieler verändert die Tonhöhe, indem er einzelne Löcher mit den Fingern abdeckt oder freigibt.
- Die Grifftechnik der Tin Whistle ist relativ einfach, da die Finger direkt auf die Löcher gelegt werden, ohne dass eine zusätzliche Mechanik erforderlich ist. Der Ton wird durch die Stärke des Atems und die Position der Finger beeinflusst.
- Schottischer Dudelsack:
- Der schottische Dudelsack hat einen Chanter (das Melodie-Rohr) mit mehreren Fingerlöchern, die ebenfalls durch Abdecken mit den Fingern die Tonhöhe variieren. Die Anzahl der Fingerlöcher kann je nach Dudelsack variieren, typischerweise sind es jedoch 8 bis 9 Löcher.
- Der Unterschied liegt jedoch darin, dass der Dudelsack durch die konstante Luftzufuhr aus dem Luftsack (den der Spieler mit der Schulter oder dem Arm aufrechterhält) einen kontinuierlichen Ton erzeugt. Der Bordun erzeugt zusätzlich einen konstanten tiefen Ton, der den Melodieton begleitet.
- Die Grifftechnik beim Dudelsack ist ähnlich, jedoch muss der Spieler gleichzeitig die Luftzufuhr im Griff behalten und dafür sorgen, dass der Luftdruck gleichmäßig bleibt, was bei der Tin Whistle nicht erforderlich ist.
2. Fingerposition und Spielweise
- Tin Whistle:
- Die Fingerpositionen sind bei der Tin Whistle relativ einfach und erfordern nur das Abdecken der Löcher. Zum Beispiel:
- Grundton (D): Alle sechs Löcher werden abgedeckt.
- Höherer Ton: Einige der oberen Löcher werden freigelegt, um höhere Töne zu erzeugen.
- Die Spielweise ist daher sehr auf die Finger und das Atmen konzentriert, und der Spieler kann die Töne ziemlich schnell wechseln.
- Die Fingerpositionen sind bei der Tin Whistle relativ einfach und erfordern nur das Abdecken der Löcher. Zum Beispiel:
- Schottischer Dudelsack:
- Die Fingerposition des Dudelsacks ist ebenfalls auf das Abdecken der Löcher fokussiert, aber zusätzlich muss der Spieler die Luftkontrolle berücksichtigen. Das bedeutet, dass das Zugriffsloch (für das Abdecken der ersten Töne) sowie der Luftsack kontrolliert werden müssen, während der Spieler den Chanter spielt.
- Da der Dudelsack eine kontinuierliche Tonproduktion erfordert, kann der Spieler die Töne nicht so schnell wechseln wie bei der Tin Whistle. Die Fingertechniken beim Dudelsack sind daher präziser und die Tonhöhe wird nicht nur durch das Abdecken der Löcher, sondern auch durch den Druck des Luftsacks beeinflusst.
3. Dauer der Töne
- Tin Whistle:
- Die Töne auf der Tin Whistle sind eher kurz und werden mit jedem Atemzug und jeder Fingerbewegung erzeugt.
- Der Spieler kann den Ton sofort stoppen, indem er das Loch abdeckt oder den Luftstrom stoppt.
- Schottischer Dudelsack:
- Die Töne auf dem Dudelsack sind dauerhaft und kontinuierlich, da der Luftsack eine gleichmäßige Luftzufuhr liefert. Der Ton wird nicht durch das Abdecken der Löcher gestoppt, sondern nur durch das Verändern der Fingerposition und den Luftdruck.
Fazit:
- Die Tin Whistle erfordert eine direkte, einfache Grifftechnik, bei der die Finger auf die Löcher gesetzt werden und der Ton durch Blasen erzeugt wird.
- Der schottische Dudelsack benötigt zusätzlich zur Grifftechnik auch eine präzise Luftkontrolle und ein ständiges Beibehalten des Luftdrucks, was ihn technisch anspruchsvoller macht. Der Ton ist kontinuierlich, was ihn von der Tin Whistle unterscheidet, deren Töne nur in kurzen, klaren Momenten erzeugt werden.